Melle
Zur Geschichte
Um 800: Auf fränkischem Königsgut im Graingau (grüner Gau), dem Meyerhof auf einer Erhöhung im Elseflusstal, dem Kohlbrink, wurde die Taufkirche St. Matthäus errichtet. Von der südlich gelegenen altsächsischen Bauerschaft mit einer Gerichtslinde, erhielt der Ort seinen Namen. Er wird von lateinisch Mallum = Gerichtsstätte abgeleitet.
1169: Erstmalige urkundliche Erwähnung Melles. In der Urkunde wird die St. Matthäus-Kirche Kirche als Parochia Menele (Pfarrkirche zu Melle) bezeichnet.
1200: Melle verfügt über eine Wallanlage mit einer Mauer von 1 m Breite und einigen Türmen.
1250: Die Wasserburg Gröneburg wurde vom Osnabrücker Bischof Engelbert zum Schutz gegen die Grafen von Ravensberg errichtet.
1363: Erste städtische Verfassung und erstmalige Besetzung eines Richteramtes.
1443: Melle wurden die Rechte eines Wigbolds verliehen. Melle gehörte zur westfälischen Hanse.
1480: Als älteste Gilde schloss sich in diesem Jahr die Schuhmachergilde zusammen.
1545: Zusammenschluss der Schmiedegilde
August 1545: St.-Matthäus-Kirche wurde nach der Reformation als Simultankirche von beiden Konfessionen genutzt.
1547: Zusammenschluss der Krameramtsgilde und der Höcker, Knochenhauer und Tuchmacher.
1558: Zusammenschluss der Schneidergilde
1573: Zusammenschluss der Bäckergilde
1577: Zusammenschluss der Glaser, Maler und Färber
März 1621: Die Stadt Melle wurde von Graf Styrum gewaltsam besetzt.
1618-48: Melle war oft Herbergsplatz für diverse Truppen verschiedenster Nationen.
1633 - 1644: Die Schweden herrschten über Melle.
1649: Großer Brand
1651: Die evangelische Petrikirche wurde erbaut. Das bisherige Kirchenvermögen wurde nun zwischen beiden Kirchen geteilt.
Mai 1720: Großer Stadtbrand. Zwei Drittel aller Häuser fielen zum Opfer. Der Dachstuhl, die Glocken und das Uhrwerk der Matthäuskirche wurden zerstört.
1756 - 1763: 7-jähriger Krieg.
1803: Aufhebung des selbständigen Hochstiftes Osnabrück durch Napoleon Bonaparte. Melle wurde in das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg eingegliedert.
1806: Eingliederung Melles in das Königreich Westphalen
1814: Nach Napoleons Ende wurde das Amt Grönenberg wieder dem Königreich Hannover zugewiesen.
1853: Verleihung der Stadtrechte.
1855: Bau der Eisenbahnlinie.
1866: Melle gelangte an das Königreich Hannover.
1885: Melle gelangte an das Königreich Preußen. Auflösung der hannoverischen Ämter. Aus dem Amt Grönenberg und der Stadt Melle wurde der preußische Kreis Melle gebildet.
1945: Englische Truppen besetzten die Stadt. Bernard Montgomery, Feldmarschall und Chef des Empire-Generalstabs schlug in Melle auf dem Gut Ostenwalde sein Hauptquartier auf.
1970: Die Gemeinden der Samtgemeinde Melle wurden in die Stadt Melle integriert.
1972: Der Landkreis Melle wurde mit 56 Gemeinden zur Stadt umgewandelt und gehört seitdem zum Landkreis Osnabrück.